Synergy Consult Wissensblog | Vielfalt mit Haltung – wie die Deutsche Bahn Demokratie und Diversity fördert

Best Practice Banner
 Zurück zur Übersicht

Vielfalt mit Haltung – wie die Deutsche Bahn Demokratie und Diversity fördert

In unseren Best Practice Insights stellen wir erfolgreiche Projekte von Unternehmen im Bereich Diversity, Equity & Inclusion (DEI) vor.

Nicole Schneider und Saskia Unger vom Diversity Management Team der Deutschen Bahn berichten, wie Vielfalt im Konzern verankert wird und warum die Bahn nicht nur für Diversity, sondern auch für Demokratie klare Haltung zeigt.

Nicole Schneider 1
Nicole Schneider,
Senior Referentin Personalstrategie &
Diversity Management
Saskia Unger 1
Saskia Unger
Referentin Personalstrategie &
Diversity Management

Kurzportrait der Deutschen Bahn AG

Branche:
Gegründet:
Sitz:
Mitarbeitende:
Länder:

Mobilität, Logistik und Infrastruktur
1994
Berlin
rund 300.000 weltweit
aktiv in über 130 Ländern

Was war die Ausgangssituation?

Die DB ist so vielfältig wie ihre Kund_innen. Unterschiedliche Lebensentwürfe, soziale und kulturelle Hintergründe prägen den Konzern. Gleichzeitig steigt in Deutschland der gesellschaftliche Druck durch Rechtspopulismus und Extremismus. Ziel der Bahn war es, Vielfalt als festen Bestandteil der Unternehmenskultur zu festigen und zugleich Haltung für Demokratie und Respekt zu zeigen.

Was wurde gemacht?

Die Deutsche Bahn verankert ihr Engagement für Vielfalt und Demokratie auf einem klaren wertebasierten Fundament. Mit dem DB-Wertekompass, Ethikgrundsätzen und einer Konzernbetriebsvereinbarung zum Schutz vor Diskriminierung ist verbindlich festgelegt, dass Gleichbehandlung und Respekt für alle Beschäftigten gelten. Verstöße werden nicht nur benannt, sondern auch konsequent sanktioniert, sodass deutlich wird, dass Vielfalt kein Lippenbekenntnis ist, sondern Teil der gelebten Unternehmenskultur. 

Diese Haltung wird durch einen kombinierten Top-Down- und Bottom-Up-Ansatz gestützt. Auf der einen Seite übernehmen Vorstandsmitglieder Patenschaften für Diversity-Themen und bringen sie strategisch in den Konzern ein. Auf der anderen Seite sorgen Mitarbeitenden-Netzwerke, Communities, Arbeitskreise und Themenwochen dafür, dass Vielfalt in der Belegschaft getragen und aktiv gelebt wird. So entsteht eine Beteiligungskultur, die Vielfalt als gemeinsame Aufgabe versteht. 

Ergänzt wird dieses Fundament durch ein breites Netz an niedrigschwelligen Anlaufstellen für Betroffene. Mit der MUT-Hotline und dem Bedrohungsmanagement, die rund um die Uhr erreichbar sind, sowie einer  Ombudsstelle, die u.a. Mediationsangebote bereit stellt, bietet die DB Unterstützung bei Diskriminierung, Bedrohungen und Konflikten. Beschäftigte, die negative Erfahrungen machen, finden schnell Hilfe und werden nicht allein gelassen. 

Parallel dazu positioniert sich die Bahn mit Nachdruck als Unternehmen, das Haltung zeigt. Vorstand und Mitarbeitende beziehen klar Stellung gegen Hass, Hetze und Extremismus. Kampagnen, Leitfäden für respektvolle Kommunikation und Intranet-Initiativen ermutigen alle, aktiv für Demokratie und ein offenes Miteinander einzutreten. 

Besonders eindrücklich war das Signal mehrerer Vorstandsmitglieder, die ihre Teilnahme an Demonstrationen gegen rechts öffentlich auf LinkedIn teilten und so die Haltung des Konzerns weit sichtbar machten. Weitere starke Zeichen nach außen: Bahnhöfe und Züge der Vielfalt, die Teilnahme an Christopher Street Days und öffentlichkeitswirksame Kampagnen zeigen, dass die DB für Offenheit und Inklusion steht.

Mit nachhaltigen Maßnahmen stellt das Unternehmen sicher, dass Fortschritte nicht zufällig, sondern strukturell gesichert sind. Dazu gehören die Zielquote von 40 Prozent Frauen in Führung, Equal Pay, genderneutrale Unternehmensbekleidung und Leitfäden zur Umsetzung des Selbstbestimmungsgesetzes. Diese Schritte zeigen, dass Gleichstellung langfristig geplant und konsequent verfolgt wird. 

Alle Generation werden gezielt eingebunden. Besonders eindrücklich ist der Wettbewerb „Bahn-Azubis gegen Hass und Gewalt“. Hier engagieren sich junge Mitarbeitende seit 25 Jahren für Zivilcourage und Respekt. Mit kreativen Projekten, die jedes Jahr ausgezeichnet werden, tragen Auszubildende und Dualstudierende dazu bei, dass Vielfalt, Demokratie und gegenseitiger Respekt von Anfang an Teil ihrer Berufslaufbahn werden. Auf diese Weise gelingt es der Deutschen Bahn, Werte und Haltung miteinander zu verbinden und Vielfalt als lebendigen Bestandteil der Unternehmenskultur schon frühzeitig zu verankern.

Was ist das Resultat?

Vielfalt ist für die Deutsche Bahn weit mehr als ein Schlagwort – sie ist Teil der DNA des Unternehmens und unabhängig von äußeren Rahmenbedingungen fest in der Kultur etabliert. Damit wird klar, dass es sich nicht um ein kurzfristiges Programm handelt, sondern um eine langfristige Haltung. 

Die DB bezieht zudem eindeutige Stellung für Demokratie und gegen Extremismus und macht unmissverständlich deutlich, dass Hass und Hetze in diesem Konzern keinen Platz haben. Gleichzeitig steigert das klare Bekenntnis zu Vielfalt und Respekt die Attraktivität als Arbeitgeberin.

Bewerbende fühlen sich von den Werten der DB angesprochen, was sowohl die Gewinnung neuer Talente als auch die Bindung von Mitarbeitenden stärkt. 

Über den unternehmerischen Nutzen hinaus setzt die Bahn ein starkes Signal in die Gesellschaft: Große Unternehmen tragen Verantwortung, Demokratie und ein respektvolles Miteinander aktiv zu schützen und zu fördern – und die DB nimmt diese Aufgabe sichtbar und engagiert wahr.

Leseempfehlungen – Das könnte Sie auch interessieren:

Ergebnisse und Dokumentation unserer Synergiewerkstatt #44 ‚Diversity und Demokratie. Was Unternehmen jetzt tun müssen‘: Zu den Ergebnissen

Lesen Sie hier, wie die Neurodiversity Community das Recruiting der Deutschen Telekom testet: Zum Best Practice Insight